Sarah Bahmou, Gabi Coura, Sarah Glück, Anna Mutschlechner-Dean, Hanila Rahdjian, Nana Sorgo
Production:
Anna Carmela Sternberg
PR:
Kim-Jessica Bauer
So, 19.9., 16:00–18:00
Performance/Prozession
Start & Ende: SOHO Studios Liebknechtgasse 32, 1160 Wien
Ein Feiertag, den es nie gegeben hat, wird wieder zum Leben erweckt. Ein Fest, das die Selbstermächtigung einer Frau feiert, der über Nacht ein Bart gewachsen ist, bei dem Opfer gebracht werden und Blutwurst gegessen wird. Ein Feiertag zur lustvollen Überwindung von Geschlechterungleichheit und Repression, zur Untersuchung von Fiktion und Tradition.
Sara-Lisa Bals begeht mit dem Bund der Cumernusjungfern im Rahmen der WIENWOCHE 2021 - Back to Normality den CUMERNUSTAG, zu Ehren einer Frau, die mit Willenskraft und Magie für ihren Anspruch auf ihre eigene Sexualität und ihren freien Willen einsteht.
Der fiktive CUMERNUSTAG bezieht sich auf die Sage der heiligen Kümmernis und wird im Feiertagsbrauchtum des Bregenzerwaldes verortet. Eine zentrale Rolle spielt dabei die Entwicklung und Belebung der Tracht der Bregenzerwälder*innen, der Juppe.
Ein neuer Feiertag im Jahr 2021 bietet die Möglichkeit bestehende Bräuche und gesellschaftliches Handeln zu reflektieren, sich gleichzeitig an etablierten Insignien zu bedienen und dabei veränderbar zu bleiben.
Inhalte und zeremonielle Abhandlungen, wie sie an Feiertagen als Brauch wiederholt vorgeführt werden, können hinterfragt, neu bewertet und anders besetzt werden. Im Fall vom CUMERNUSTAG ist das die Umkehrung von der Verehrung der jungfräulichen Frau in das Zelebrieren einer widerständigen Frau. Statt andächtig wird es laut, lust- und kraftvoll.
Neben einem professionellen Kernteam von Performer*innen besteht das Ensemble aus Darsteller*innen, die in Wien gecastet worden sind und sich mit dem Inhalt der Performance identifizieren können.
Gemeinsame Workshops mit dem Ziel, das Körper- und Stimmbewusstsein zu fördern und sich gemeinsam an performative Präsenz heranzuarbeiten, werden mit allen Teilnehmer*innen mit Unterstützung der involvierten Künstler*innen abgehalten. Die Zuschauer*innen nehmen aktiv an der Performance teil, indem sie der Prozession folgen und abschließend an der Festtafel Platz nehmen.