FENCES, INSECTS, EMBROIDERIES (material communities)

FENCES, INSECTS, EMBROIDERIES (material communities)
(c) Karina Jarrett

Ausstellung

Curated by: Karin Reisinger
Exhibition contributors: Rehema Chachage, Lisa Hinterreithner, Karin Hojak-Talaber, Sepideh Karami, Dariia Kuzmych, Sara Lanner, Ernst Logar, Malmnedles / Handarbetscafé Gällviare-Malmberget, Katarina Pirak Sikku, Alexander Rynéus & Per Bifrost, Asha Sumra, Miriam Vikman

Production support: Mo Hartmann, Halina Rahdjian, Ilvy Reisinger

Exhibition Open to view:

17.9. 14:00-20:00

Monday to Thursday 8:00-18:00

Friday 8:00-16:00

24.9. 14:00-18:00

 

Sa, 17.9., 14:30–17:00

Workshop (EN)

“On dealing with loss”

Embroidery workshop with Handarbetscafé Gällivare-Malmberget

(Karina Jarrett and Eeva Linder)


Karina Jarrett will report on the situation of the disappearing mining town Malmberget and
what this has to do with embroideries. Together, we will do some small embroideries while
sharing stories.

Registration at materialcommunities@wienwoche.org
Max. participants: 20
Translation into German is possible on request.

@Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, 1030, Vienna

Sa, 17.9., 18:00–20:00

Exhibition Opening with Handarbetscafé Gällivare-Malmberget (Karina Jarrett and Eeva Linder) and welcome note by Geologische Bundesanstalt (Robert Supper, Holger Paulick, Thomas Hofmann) and Swedish Embassy

(EN/DE)

@Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, 1030, Vienna

Di, 20.9., 15:30–17:30

Workshop (EN)

“On living in extractive areas” with Katarina Pirak Sikku and Miriam Vikman, moderated by Karin Reisinger

 

Katarina Pirak Sikku will introduce her artwork “I am the last one who saw the river alive”, which illustrates places lost as a result of the production of hydropower.
Miriam Vikman will talk about her project of creating a footpath between two clear-cut wooded areas as a way of taking back the remaining woods, in which only hoofs,paws and feet have trodden so far.
Both works deal with loss, material connections, indigeneity and the colonisation of Sweden's North, which we will discuss in the workshop.

Registration at materialcommunities@wienwoche.org 
Max. participants: 20
Translation into German is possible on request.

@Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, 1030, Vienna

Fr, 23.9., 08:00–16:00Sa, 24.9., 14:00–18:00Sa, 24.9., 16:00–18:00

Performance

16:00 - 17:00 “On material agencies” by Sara Lanner

The performance is part of the artist’s “mining cycle” and installs an exchange of micro-
performances, personal stories and items between audience and performer to reflect on the
necessity for, and dependence on, materials and resources. 

Break with mineral tea

17:30 - 18:00 “On re-contacting” by Lisa Hinterreithner

Lisa Hinterreithner’s intimate encounters close the exhibition with acts of recontacting with
material. For this contribution, the artist works especially with clay.

Registration at materialcommunities@wienwoche.org
Max. participants: 20

@Geologische Bundesanstalt, Neulinggasse 38, 1030, Vienna

Wer macht die Arbeit, damit dieser Text am Laptop geschrieben werden kann, Daten weiterhin fließen, unsere Wohnungen geheizt werden, unsere Monumente, Häuser und Industrien gebaut (oder zerstört) werden und unser Wohlstand wächst? Das globale Netzwerk für die Versorgung mit Material und Energie muss im Angesicht kontinuierlicher Grausamkeiten neu gedacht werden. Die Details und gleichzeitig globale Verbindungen (mit)denkend, geht die Ausstellung auf die komplexen Verstrickungen von Ausbeutung ein.

WER VERRICHTET DIE ARBEIT?

Für manche ist die Arbeit im Ressourcenabbau der einzige Weg zu überleben, paradoxerweise für diejenigen, deren Umwelt genau in diesem Prozess zerstört werden. Ausbeutung hat andauernde koloniale Verhältnisse und nachhaltige Hierarchien produziert.
Wie können ‚wir‘ in anhaltenden Zeiten von Rassismen und Sexismen mit ihren toxischen Narrativen über mehr-als- menschliche Arbeit nachdenken?

Ohne die Handlungsfähigkeiten von Wasser, Steinen, Bienen, Bäumen und Vögeln gäbe es nichts zu tun. Menschen tragen Steine, aber Steine tragen Gewicht. Welche Steine, wessen Steine, von wem bewegt? Und, in wessen Lungen landen sie als Staubablagerungen, mit Schleim vermengt? Vögel, Insekten und Bäume bewerkstelligen die Aufforstung, nachdem die Erde umgegraben und ausgebeutet wurde. Wie werden die mehr-als-menschlichen Lebewesen in den ausgebeuteten Landschaften zusammenkommen?

WER GEHÖRT ZUR GEMEINSCHAFT?

Dem Material sowie den Followern des Materials zu folgen, und dabei zumindest eine Weile bei ihren Anliegen zu bleiben, führt oft zu überraschenden Naturkulturen (unbezahlter) Care Arbeit, Liebe, und der enormen Arbeit, inmitten von ausgebeuteten Zonen radikal zu bestehen. Stickereien dokumentieren den verlorenen Lebensraum und schaffen zugleich Gelegenheiten zum Zusammenkommen, um Geschichten von Trauer und Freude zu teilen. Gemälde erhalten die sorgsam gewählten Farben der Häuser bevor sie abgerissen werden und Platz für weiteren Abbau machen. Zeugnisse von radikaler Beständigkeit und Vergnügen können an unerwarteten Orten auftauchen, gemeinsam mit den prekären Arbeiten des Heilens.

Eine Beziehung zu zerstörten und beschädigten Welten herstellend, blickt die Ausstellung darauf, wie Material bewegt, zerstoßen, zerkleinert und verwendet wird, um weiteres Material nutzbar zu machen. Sie stellt einen Raum zur Verfügung, um gemeinsam darüber nachzudenken, wie wir auf die komplexen Ökologien der mehr-als- menschlichen Gemeinschaften lithischer Arbeiten antworten können, während sich diese stets neu formieren zum Vorteil derer, die weit weg leben, nämlich hier.

Die Ausstellung korrespondiert mit dem Forschungsprojekt ‚Zwei Erzberge: Feministische Ökologien räumlicher Praktiken,‘ Karin Reisinger, Akademie der bildenden Künste Wien.