Über Wienwoche
Festival für Kunst und Aktivismus
15.–24.09.23
Wien, Österreich
Kuratorische Stellungnahme
Schon wieder befinden wir uns in der Kälte. Das Alte, das Neue, das Unendliche. Wir sind gezwungen, die Eskalation der imperialistischen Ansprüche und die drohenden nuklearen Spannungen zu bewältigen. Die Welt polarisiert sich in Freunde und Feinde, wobei ausschließlich die Verbündeten Anspruch auf Ausbeutung erheben. Die Feinde sind sicher(?).
Vor der Lieferketten-Neukonfiguration mussten diese vollständig abgebildet werden. Engpässe wiesen auf die riskanten (globalen) Ressourcenabhängigkeiten hin und die einwandfreie Versorgung der Mächtigen musste wiederhergestellt und legalisiert werden. Staatliche Vorschriften diversifizierten die vertrauenswürdigen Lieferanten*innen, aber auf wessen Kosten? Wessen Energie gewährleistet eine solche neu gestaltete Sicherheit? Die (Nicht-)Bürger*innen verdecken die ideologische Trennung der Ausbeutungsketten, die von und zum Nachteil der globalen Mehrheit aufrechterhalten werden. Ohne Zustimmung verlieren wir die Kontrolle über die (eigene) Energie. Es muss nichts Besonderes getan werden, um zur Rechenschaft gezogen zu werden. Das dringende Erfordernis der Positionierung ist gegeben, während wir gleichzeitig tagtäglich (unfreiwillig) in die globalen Neuausrichtungen eingebettet sind.