Anger is a Liquid

Die Videoinstallation Anger is a liquid verhandelt den Zusammenhang von Gender und Emotion. In drei Kapiteln wird die Unterdrückung von und der eigene Umgang mit Wut in weiblich sozialisierten Körpern thematisiert und aus historischen, soziologischen und psychologischen Perspektiven betrachtet: In Medusa‘s monologue erzählt die mythische Sagengestalt der Medusa in einem an ihre Wut gerichteten Monolog von ihrem wahren Schicksal und wirkt als matriarchale Schutzgöttin, die immer wieder Öl ins Feuer gießt und damit die Wut der Frauen als genuin „weibliche Tugend“ aufrechterhält. In Vectors führen zwei junge Frauen eine aus dem Anti-Aggressionstraining übernommene Übung durch, welche die körperlichen Affekte von Wut erfahrbar machen soll. Das Medusenhaupt ist nur noch bloßes Abbild auf ihrer gefälschten Markenkleidung. Das letzte Kapitel – Anger is like liquid – ist eine Reflexion über sprachliche Metaphern der Wut und mündet in eine These über das wütende Sprechen. Wut passiert als Flüssigkeit verschiedene Stationen und nimmt unterschiedliche Manifestationen an, entzündet Feuer, läuft über: Weibliche Wut kann – insofern sie berechtigt ist – ein mächtiges Instrument dafür sein, nicht in einer passiven Opferrolle zu verharren, sondern Verantwortung zu übernehmen und Selbstwirksamkeit zu erfahren, vor allem wenn sich Frauen zusammenschließen. Denn auch wenn die Geschichtsbücher es gern verschweigen, die treibende Kraft hinter Revolutionen waren oft wütende Frauen.

ARTIST & PROJECT DIRECTOR: Lilian Robl

VOICE-OVER: Carly Danielson

With fragments of Soraya Chemal, Hélène Cixous, Lilly Dancyger, Orazgozel Esenova, Erin Khar, Lilian Robl and Arundhati Roy.

VIDEO INSTALLATION: Lilian Robl

THIS PROJECT IS PART OF THE EXHIBITION “BACK TO NORMALITY”

Vernissage & Festival-Opening: 10. 9. 18.00 – 22.00 Uhr 
Exhibition: 11. 9.–18. 9. 14.00 – 20.00 Uhr 
Closing & Finissage: 19. 9. 14.00 – 22.00 Uhr 

SOHO STUDIOS, Liebknechtgasse 32, 1160 Wien